Das Burgtheater in Wien ist ein österreichisches Bundestheater. Es gilt als eine der bedeutendsten Bühnen Europas und ist nach der Comédie Française das zweitälteste europäische sowie das größte deutschsprachige Sprechtheater.
Das „neue“ k.k. Hofburgtheater am Ring gegenüber dem Rathaus, wurde am 14. Oktober 1888 mit Grillparzers Esther und Schillers Wallensteins Lager eröffnet, ist ein Bau des Historismus. Er wurde von Gottfried Semper ⓘ Grundriss) und Karl Freiherr von Hasenauer (Fassade), die bereits das Kaiserforum in Wien gemeinsam geplant hatten, in den Formen der italienischen Hochrenaissance entworfen. Indes schuf der bekannte Wiener Maler Gustav Klimt ⓘ gemeinsam mit seinem Bruder Ernst Klimt und mit Franz Matsch 1886–1888 die Deckengemälde in den beiden Stiegenhäusern des neuen Theaters.
Ältere Namen des Burgtheaters waren k.k. Theater nächst der Burg und danach bis 1918 k.k. Hof-Burgtheater. Vor allem in Wien wird es häufig kurz „Die Burg“ genannt, die Ensemblemitglieder kennt man als Burgschauspieler. Nach Zahl der Mitarbeiter und Budget ist es das „reichste und größte Repertoiretheater der Welt“. Das alte Burgtheater befand sich seit 1748 am Michaelerplatz. Im Oktober 1888 wurde das neue Haus am heutigen Universitätsring (damals Franzensring) eröffnet. Nachdem dieses 1945 infolge von Bombenangriffen vollständig ausgebrannt war, diente das Ronacher bis zur Wiedereröffnung am 14. Oktober 1955 als Ausweichquartier. Das Burgtheater gilt als österreichisches Nationaltheater.
Allegorische Figurengruppen von Johannes Benk die Tugenden und Leidenschaften symbolisieren, die gleichermaßen das Leben und das Drama beherrschen (Liebe/Hass, Heroismus/Egoismus, Demut/Herrschsucht).
Der Zuschauerraum umfasst 1111 Sitzplätze, 85 Stehplätze sowie 12 Rollstuhlplätze. Die Vorbühne kann durch entfernung der vorderen Sitzreihen vergrößert werden. Die Belüftung erfolgt über einen Lüftungskanal aus dem nebenan liegendem Volksgarten.
Die Bühnenfläche beträgt rund 780 m², bei einer Breite von 31 Metern und einer Tiefe von etwa 25 Metern.
Die Hauptbühne ist mit einer 340 Tonnen schwerden Drehzylinderbühne ausgestattet, die einen Durchmesser von 21 m und vier Versenkungen hat, die bis 8,8 m abgefahren werden können. Sie wurde nach den Plänen von Sepp Nordegg errichtet und ist insgesamt 5 Stockwerke tief, so können die Bühnenbilder im Paternoster-Prinzip getauscht werden. Im Hinterbühnenbereich existiert ein großer Aufzug, der 20 Meter breit und 1,5 Meter tief ist und somit zur Beförderung von Dekorationen geeignet ist, die zwar sehr breit und bis zu 3,5 Meter hoch, aber nur knapp 1,25 Meter tief sein dürfen. Größere Kulissenteile können nur gekippt transportiert werden.