Retz, eine Stadtgemeinde mit 4.112 Einwohnern, liegt im nordwestlichen Weinviertel in Niederösterreich.
Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 45,01 Quadratkilometer. 11,83 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Im Bereich des heutigen Angers von Retz bildete sich ein Dorf, welches schon 1180 als "Rezze" (slawisch; bedeutet soviel wie "kleiner Bach") bezeichnet wurde.
1425 eroberten die Hussiten Retz. Die Stadt wurde zerstört und viele Bewohner getötet. Eine Chronik aus Klosterneuburg berichtet von 6000 Gefangenen, darunter Graf Heinrich von Maidburg - Hardegg, die nach Prag geführt wurden. Nahezu 8000 Mann sollen erschlagen und über 30 katholische Kirchen zerstört worden sein. 1431 erneuter Raubzug der Hussiten.
Nach dem Wiederaufbau eroberte nach einer Belagerung von vier Tagen Matthias Corvinus am 12. Oktober 1486 die Stadt. Bis 1492 gehörte Retz zu seinem Herrschaftsgebiet. In dieser Zeit erhielt die Stadt jene den Weinhandel betreffenden Privilegien, die den künftigen Reichtum der Stadt begründeten. Diesen Privilegien verdankt Retz auch die ausgedehnten und mehrstöckigen Kelleranlagen. Heute werden sie für Führungen genutzt und während der Adventzeit für einen Adventmarkt.
1576 wurde das Sgraffitohaus errichtet. 1928 wurden die übermalten Bilder wieder entdeckt und freigelegt.
Die Bilder der Gassenfront zeigen Szenen aus dem Alten Testament, die an der Platzfront sind der der griechischen Sagenwelt entnommen. Die mittlere Reihe beider Seiten stellen die Lebensalter des Menschen von 10-100 Jahren dar.
Die Technologie der Sgraffiti stammt aus Italien. Auf einem Rohputz wurde ein mit Kohlestaub eingefärbter, grau bis fast schwarz nuancierter Putz aufgetragen. Darüber wurde nur eine dünne Schichte weißer Putz gelegt und noch im feuchten Zustand wurden die Konturen der Figuren ausgestochen.
Das auffällige Verderberhaus stammt aus dem Jahr 1583. Seinen Namen verdankt es der Familie Verderber,die das Haus im Jahr 1848 erwarb.
1680 kam die Pest in die Stadt. An sie erinnert die Dreifaltigkeitssäule am unteren Ende des Hauptplatzes.
Von 1568 bis 1569 wurde die ehemalige Kirche auf dem Hauptplatz durch Einbau einer Zwischendecke zum Rathaus umgebaut. Im Erdgeschoss wurde die Marienkapelle errichtet. Der Kunsttischler Jakob Barth aus Retz arbeitete über 30 Jahre an den Schnitzarbeiten.In den Jahren 1701 bis 1713 wurde der Kirchturm barockisiert, 1721 bis 1728 wurde die Kirche selbst vergrößert, umgebaut und barockisiert. Das Altarbild des Heiligen Stephan, gemalt von Leopold Kupelwieser, stammt aus dem Jahr 1852.
Von 1568 bis 1569 wurde die ehemalige Kirche auf dem Hauptplatz durch Einbau einer Zwischendecke zum Rathaus umgebaut. Im Erdgeschoss wurde die Marienkapelle errichtet. Der Kunsttischler Jakob Barth aus Retz arbeitete über 30 Jahre an den Schnitzarbeiten.In den Jahren 1701 bis 1713 wurde der Kirchturm barockisiert, 1721 bis 1728 wurde die Kirche selbst vergrößert, umgebaut und barockisiert. Das Altarbild des Heiligen Stephan, gemalt von Leopold Kupelwieser, stammt aus dem Jahr 1852.
Dominikanerkirche
Rudolf von Habsburg verlieh Graf Berthold von Rabenswalde (1278–1312) Grafschaft und Herrschaft Hardegg als Lehen. Der Graf blieb nicht lange in Hardegg, sondern zog nach Retz, wo er das Dominikanerkloster stiftete (die Dominikanerkirche wurde 1295 fertiggestellt).