Der Wiener Zentralfriedhof wurde 1874 eröffnet und zählt mit einer Fläche von fast 2,5 km2 und rund 330.000 Grabstellen zu den größten Friedhofsanlagen Europas.
Er gehört aufgrund seiner vielen Ehrengräber, der Jugendstil-Bauwerke und des weitläufigen Areals zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Stadt Wien.
alter Jüdischer Teil
Als erste konfessionelle Abteilung wurde 1879 im Westen der Anlage bei Tor 1 der „jüdische Friedhof“ eröffnet. 1945 wurden durch fehlgeleitete Fliegerbomben in der alten Abteilung schwere Schäden angerichtet und rund 3000 Grabstätten zerstört. In den folgenden Jahrzehnten verwilderte die Abteilung zusehends, bis schließlich 1991 durch den im selben Jahr gegründeten, unabhängigen Verein „Schalom“ begonnen wurde, beschädigte Gräber zu restaurieren, Grabinschriften zu erneuern und generelle Instandhaltungsarbeiten durchzuführen.
Alte Arkaden
Die zwischen der Friedhofskirche und dem 2. Tor gelegenen Alten Arkaden – ein Ziegelbau im Neo-Renaissance-Stil – mit 36 Arkadengrüften wurden bereits früher errichtet. Sie dienen vorwiegend als Grabanlage für Familien aus dem Bürgertum der Ringstrassenzeit. 1879 wurde der Baubeschluss gefasst, 1881 war die Anlage fertiggestellt. Die rasche Fertigstellung geht wahrscheinlich auf die Tatsache zurück, dass der Bau ausschließlich aus privaten Mitteln finanziert wurde.
Die Gruppe 0 wurde 1885 als erste Ehrengräbergruppe angelegt. Im Gegensatz zu den anderen Ehrengräbergruppen, die sich entlang der vom Hauptportal zur Friedhofskirche zum heiligen Karl Borromäus führenden Allee befinden, verläuft die Gruppe 0 vom Hauptportal aus entlang der Friedhofsmauer Richtung Tor 3. Fast die Hälfte der dort beerdigten Persönlichkeiten ist bereits vor der Eröffnung des Friedhofs verstorben und wurde somit erst nachträglich hierher verlegt
Pionier der Blindenbildung
österreichischer Schriftsteller
Offizier (General der Kavallerie) und Theresienritter
österreichischer Offizier und Techniker
österreichischer Schriftsteller und Jurist
Philanthropin und Wohltäterin
christlichsozialer Gewerbepolitiker
österreichischer Maler des Wiener Orientalismus
Offizier
italienisch-österreichischer Komponist
Hofdame, Erzieherin von Kaiser Franz Joseph von Österreich, Kaiser Maximilian von Mexiko
österreichischer Journalist
Frauenarzt und Geburtshelfer
polnisch-österreichischer Pianist, Komponist
Mechaniker und Erfinder
Architekt, Architekturkritiker und Kulturpublizist
Diese „Komponisten-Gruppe“ beherbergt unter anderem die Gräber von Beethoven, Brahms, Schubert und der Strauss-Dynastie, aber auch jene von nicht weltberühmten Komponisten. Hier befindet sich zwar das ehrenhalber gewidmete Grabdenkmal von Wolfgang Amadeus Mozart, dessen sterbliche Überreste liegen allerdings auf dem Sankt Marxer Friedhof.
Carl Ritter von Ghega ⓘ, Ebauer der Semmring Bahn
Johannes Brahms ⓘ, deutscher Komponist.
Ludwig van Beethoven, Komponist
„Walzerkönig“ Johann Strauss II(Sohn) ⓘ, österreichisch-deutscher Kapellmeister und Komponist.
Mozart Denkmal
Josef Strauss ⓘ, österreichischer Ingenieur, Erfinder, Komponist und Dirigent.
Carl Millöcker ⓘ, österreichischer Operettenkomponist.
Eduard Strauss II ⓘ, österreichischer Kapellmeister.
Franz Schubert ⓘ, österreichischer Komponist.
Franz von Suppé, österreichischer Komponist.
In dieser Gruppe befindet sich unter anderem ein Grabdenkmal für die Opfer der Himalaya-Expedition von 1969, bei der fünf Österreicher umkamen und seither als vermisst gelten.
Rudolf Eitelberger, Kunsthistoriker
Leopold Figl war er der erste Bundeskanzler Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Außenminister war er danach an den Verhandlungen zum Österreichischen Staatsvertrag beteiligt, den er 1955 für Österreich unterzeichnete.
Hedy Lamarr, österreichisch-amerikanische Filmschauspielerin. Sie war vor allem in den 1940er-Jahren ein bedeutender Hollywood-Star. Daneben erfand sie zusammen mit dem Komponisten George Antheil das Frequenzsprungverfahren, das bis heute in der Mobilfunktechnik eine wichtige Rolle spielt.
Udo Jürgens, österreichischer Komponist, Pianist und Sänger. Gewann als erster Österreicher 1966 den Grand Prix Eurovision de la Chanson (heute Eurovision Song Contest).